Kostenlose Patientenberatung vor dem Aus.
Patienten in Deutschland müssen sich diesen Winter darauf einstellen, dass die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) nicht mehr wie gewohnt zur Verfügung stehen wird. Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland berät Patienten in Gesundheitsfragen - unabhängig von ihrem Versichertenstatus. Zum Jahresende kann das Beratungsangebot jedoch auslaufen.
Warum ist das so?
Die Patientenberatung soll von einer gemeinnützigen GmbH in eine Stiftung umgewandelt werden. Doch nun drohen die finanziellen Mittel auszugehen, bevor die Stiftung erfolgreich gegründet ist. Dann könnte die Beratung nicht mehr angeboten werden. Ab 2024 sollte die UPD jedoch eine Stiftung bürgerlichen Rechts werden. Der entsprechende Gesetzentwurf wurde im März verabschiedet. Gesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte, mit der Reform werde die Patientenberatung „in eine staatsferne und unabhängige Struktur überführt“. Diese sollte mit jährlich 15 Millionen Euro finanziert werden.
Wen betrifft es?
Von dieser Zwangspause wären tausende Bürger*innen in Deutschland betroffen, denn die UPD hat im Jahr 2022 über 120.000 Menschen in Deutschland beraten. Das Angebot war und ist für die Patient*innen kostenlos. Die Arbeit der UPD wurde bisher vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung finanziert. Die Förderung ist für die Kassen gesetzlich vorgeschrieben. Auch die privaten Krankenkassen beteiligen sich.
Welche Aufgaben hat die UPD?
Die UPD berät Patient*innen sowie Verbraucher*innen zu gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen unabhängig, qualitätsgesichert, verständlich und kostenlos. Die Zentrale der UPD befindet sich in Berlin. Darüber hinaus gibt es Beratungsstellen in vielen weiteren Städten sowie die UPD-Beratungsmobile, die regelmäßig in verschiedenen Regionen Deutschlands unterwegs sind.
Wie geht es mit der UPD weiter?
Erste Service-Angebote werden bereits im November eingestellt. Die persönliche Beratung in den regionalen Beratungsstellen soll laut Deutschem Ärzteblatt bereits zum 30. November dieses Jahres eingestellt werden. Die bundesweite Hotline soll zum 8. Dezember abgeschaltet werden. Bis dahin können Anfragen noch online gestellt werden. Die Internetseite wird dann nicht mehr erreichbar sein. Auf der Website der UPD wird dann ein Hinweis auf die Einstellung des Beratungsangebots erscheinen.
Weitere Informationen:Website der UPD